Interessante Berichte rund ums Telefon
AWADo- die postalische
Nebenstellenanlage fuer den kleinen Mann
Seit einiger Zeit tauchen in den Bundesposthoerigen
deutschen Haushalten vermehrt kleine graue Aufputzdosen auf, die der unkundige
DBP-Fan leicht mit den ihm wohlbekannten ADo's bzw. VDo's (Anschlu- bzw.
Verbindungsdosen) verwechsyeln kann. Alleinigst ein kleines erhabenes Symbol
( ) auf der Oberseite der selben laesst ein geheimnisvolles Gefuehl aufkommen.
Schreitet der postbegeisterte Bundesbuerger nun zur Oeffnung derselben
um den ordnungsgemaessen Sitz der Kontakte zu ueberpruefen (man will ja
keine gesetzes widrigen Manipulationen vornehmen), trifft ihn der kalte
HIGH-TECH-Schock.Da ist nichts zu sehen von Steckern und anderen elektromechanischen
Wunderwerken. Richtige Schaltelemente auf Siliziumbasis, sogenannte Transistoren,
zeigen sich dem staunenden Betrachter! Das ist doch wohl Grund genug, uns
mal eingehend mit dem "Automatischen Wechselschalter in der Anschlussdose"
(AWADo) zu Befassen:
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die AWADo gestattet den Anschlu§
von 2 End-Einrichtungen (EndE) an einen normalen Haupt oder Nebenanschluss.
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Die AWADo existiert in 2 Bauformen,
als Auf- und Unterputzdose sowie in 2 Ausfuehrungen:
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AWADo1: Beide Sprechstellen (SpSt) sind
gleichberechtigt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst
-
AWADO2: SpSt1 ist bevorrechtigt. Sie
kann bestehende Verbindungen von SpSt2 unterbrechen und uebernehmen. Der
als SpSt1 angeschlossene Apparat muss mit dem Gabelumschalter die a Ader
von der W2-Ader trennen (Normalfall).
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Da sich die AWADo nicht um die Art der
uebertragenen Signale kuemmert, ist der Anschluss von EndE's mit MFV-,
DEV- oder Impuls-Wahlverfahren moeglich.
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Anrufe werden an beiden SpSt und soweit
vorhanden an Zweitweckern signalisiert. An SpSt1 koennen bis zu 2 Zweitwecker,
an SpSt2 darf jedoch nur ein Tonrufzweitwecker WK953 angeschaltet werden.
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Eine Private Zusatzeinrichtung der Gruppe
B, wie z.B. ein Anrufabwimmler oder so, darf zwecks der vorgeschriebenen
Abschaltefunktion nur als End E2 an der AWADo2 betrieben werden. Die Klemmen
a2 und W2 muessen dabei gebrueckt werden.
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Eine Sprechverbindung zwischen SpSt1
und SpSt2 ist nicht moeglich. Mithoeren und Mitsprechen ebenfalls nicht.
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Eine Gespraechsweitergabe ist moeglich,
dabei muss die uebernehmende SpSt den Hoerer abnehmen bevor die uebergebende
SpSt einhaengt. Das Gespraech wird erst mit dem Einhaengen der uebergebenden
SpSt weitergeschaltet. Ausnahme: SpSt1 an AWADo2 uebernimmt.
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Die AWADo muss polungsrichtig angeschlossen
werden. Bei Verpolung geht zwar nichts kaputt, es funktioniert aber nur
SpSt1.
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Bei Impuls- und DEV-Wahl wird die AWADo
grundsaetzlich 4-Adrig angeschlossen (a,b,E,W2). Bei MFV-Wahl wird zwischen
AWADo1 und AWADo2 unterschieden:
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AWADo1: die SpSt's koennen 2-Adrig (nur
a,b) angeschlossen werden. Dabei muss jedoch W2 mit a gebrueckt werden.
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AWADo2: bei SpSt1 mu die W2-Ader immer
angeschlossen werden. SpSt2 kann wie bei AWADo1 angeschlossen werden.
Technische Daten
Der AWADo:
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Betriebsspannung : 24..66 V
-
Schleifenstrom : 17..60 mA
-
Gleichstromwiderstand
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im Anreizzustand (1/2): 400 Ohm
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im Gespraechszustand : 2 Ohm SpSt2 bei
AWADo2: 20 Ohm
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Nebensprechdaempfung : 80 dB
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Einfuegedaempfung : 0,2 dB
Wer jetzt noch mehr wissen will, beschafft
sich am besten die Anschalthinweise AWADo1AP/UP bzw. AWADo2 der Deutschen
Bundespost.
Das Notrufsystem
73
Seit 1951 wurde der Ruf nach einem bundeseinheitlichen,
kostenlosen Notrufsystem laut. Zuerst wollte man die Gebuehrenfreiheit
durch das verplombte Hinterlegen von 20 Pfennigen hinter einer Glasscheibe
realisieren, was aber dazu fuehrte, dass die Notgroschen bald anderweitig
verwendet wurden. Im April war der Bundespost auch klar, dass diese Art
der Umverteilung des Volksvermoegens nicht im Sinne der Erfinder ablief,
der ganze Zirkus wurde abgeblasen und eine technische Loesung, die einen
wirklich gebuehrenfreien Notruf ermoeglicht, gesucht. So entstand das mittlerweise
eingefuehrte und bekannte Notrufsystem 73 mit den Rufnummern 110 und 112.
Mit diesen Nummern erreicht man spezielle
Anschluesse, im besten buerokrautenamtsschimmligen Postdeutsch Notrufabfrageeinrichtungen
genannt.
Diese haben gegenueber den normalen
Bimmelkaesten besondere Merkmale: Blockadefreischaltung - ankommende Anrufe,
die die Leitung blockieren wollen, koennen damit abgeworfen werden, Standortanzeige
- die schon mal hier angesprochenen 12er Impulse finden sich hier, sowie
das Fangen von Verbindungen zum Feststellen des Anrufers.
Die Vermittlung fieselt nach dem
3. Waehler (sprich nach der 3.Ziffer die Notrufe raus und leitet sie an
die Notrufzentrale weiter. Der Anruf kommt hierbei in den Zustand der Fangvorbereitung,
d.h. der Bediener am Notrufkasten kann, wenn gewuenscht, das Zusammenfallen
der Leitung nach dem Auflegen verhindern und die Leitung nachverfolgen
lassen. Dies geht in diesem Fall auch recht gut, da die Notrufe jeweils
lokal im jeweiligen Fernmeldeamt bearbeitet werden. Diese Fangschaltung
kann ja auch fuer Hinz und Kunz gelegt werden, ausserdem kennt jeder den
Quatsch aus diversen Krimis. Was da aber nicht erzaehlt wird, ist, dass
der ganze Zirkus nur im lokalen Bereich des jeweiligen Fernmeldeamtes funktioniert.
Wenn man aus diesem Bereich rauskommt, gehen die Gespraeche ueber Traegerfrequenzleitungen,
und da isses aus mit dem Der-Leitung-Nachkriechen. Genau das wird ja auch
bei einer Fangschaltung gemacht, irgend ein schlecht bezahlter Post-Hiwi
klappert der Reihe nach die Waehler ab und schaut nach, wie die Dinger
stehen, wo der Ruf herkommt. Deshalb braucht dieses Fangen auch seine Zeit.
Und dann stellt der Postbedienstete auch noch fest, dass der Anruf vom
Fernamt kommt und nicht nachverfolgbar ist. So'n Mist, und das bloss, weil
der boese Bube auch seine eigene Vorwahl verwendet hat. Doch weiter mit
dem Thema. Die Notrufnummern koennen aber nicht nur ueber primitives Eintippen
der 112 oder 110 bzw. Drehen am Radl erreicht werden, genauso geht das
ueber die in vielen Telefonzellen installierten Notrufmelder mit Hebel,
links gehts zur Feuerwehr, rechts zur Polizei. Dabei passiert folgendes:
Es wird also zuerst ein etwa vom
der zugehoerigen Zehnerlkiste (vulgo Muenzfernsprecher) gefuehrtes Gespraech
definitiv beendet, indem 1,2 Sekunden lang die Leitung unterbrochen wurde
(Anschluss hochohmig = aufgelegt). Dann wird 2,5 Sekunden lang die Leitung
kurzgeschlossen, um den 1.Gruppenwaehler sicher aus seiner Lethargie zu
reissen, anschliessend das Groschengrab kurzgeschlossen, um etwaige Stoerung
durch die Waehlapparatur der Kiste auszuschliessen und dann die 110 bzw.
112 gewaehlt. Weiter werden die ominoesen 12 Impulse auf die Leitung gehustet,
schliesslich 4-stellig die Nummer des Melders durchgegeben. Es folgen 44
ms wieder Kurzschluss, um die Fangmoeglichkeit sicherzustellen, dann geht
der Kontakt wieder auf, um ein Gespraech zu ermoeglichen. In jedem Fall
lauscht die Notrufzentrale nach Eintreffen einer 110/112 drei Sekunden
nach der dritten Ziffer, ob da noch was nachkommt. Wenn ja, und das nicht
der obige 12-Impuls-Block ist, so wird die Leitung automatisch wieder abgeworfen.
Wird nach diesen drei Sekunden aber alles klar signalisiert, so gelangt
der Anruf in den Zustand der Fangvorbereitung. Wird vom Personal in der
Notrufzentrale das Fangen der Verbindung beantragt, so wird ein Wobbelton
(so eine billige Sirenenimitation) auf die Leitung gequetscht, um den Eumeln
(O-Ton: 'geschultes Personal der DBP') das Erkennen der Leitung zu erleichtern
und von Frei- und anderen Zeichen zu unterscheiden.
Gebuehrenzaehler
und Aehnliches
Ein geschichtlicher ueberblick: Vor
einigen Jahre noch gab es keine Zeittak im Nahbereich (sprich: Ortsgespraechen-
aber Nahbereich klingt so schoen postdeutsch). Dies fuehrte dazu, dass
clevere Mitarbeiter groesserer wie kleinerer Firmen die im selben Nahbereich
(Muenchen/Sendlin und Muenchen/Perlac) beispielsweise Zweigstellen unterhalten
bei Arbeitsbeginn den Hoerer einer der zahlreich vorhandenen Telefone nahmen
und eine der ebenso zahlreich vorhandenen Telefone in der Zweigstelle anriefen.
Dann wurde der Hoerer bei- seite gelegt. Wenn sich eine der beiden Seiten
zu weitergehender Kommunika- tion aufgerafft hatte, musste die sich eben
durch Pfeifen/Schreien oder sonst was bemerkbar machen. Als dieses Treiben
der DB zu bunt wurde - einige andere Faktoren moegen auch zu dieser Entscheidung
beigetragen haben - wurde der Acht-Minuten-Tackt eingefuehrt. Nun klickert
also in regelmaessigen Zeitabstaenden der Zaehler im zustaendigen Fernmeldeamt.
Und damit der Endbenutzer davon auch was mitkriegt, wird der Gebuehreneinzug
als 1 kHz-Impuls ueber die Leitung geschickt. Na ist da prima sagten sich
findige Koepfe, den Impuls machen wir nieder. Zum Beispiel so wie es in
der letzten POWERBIT als Blue-Box beschrieben wird. Man verzoegert den
Impuls um eine Halbwelle und sendet ihn wieder auf die Leitung. Da er nun
genau gegenphasig auftritt, ist die daraus resultierende Spannung Null
- in einfachen Worten gekleidet: der Zaehlimpuls ist nicht mehr da. Nachdem
diese Tatsache durch die Muehlen der Buerokratie der Post gesickert war,
wurden entsprechende Vorsichtsmassnahmen getroffen so dass der Zaehlimpuls
den normalen Teilnehmer nicht mehr erreichte. Aus wars. Na und, dann zahl
ich halt die paar Mark fuenfzig mehr und bestell mir einen Gebuehrenzaehler
fuer meinen Anschluss. Dann muss die Deutsche Bundespost den Zaehlimpuls
bis zu mir durchlassen. Richtig gedacht, doch reagiert der Zaehler inzwischen
nur noch auf die abgehenden - nicht mehr auf eventuell auch ankommende
Impulse. Das war naemlich eine andere Idee einiger findiger Koepfe. Wenn
das Ding bei 1 kH anzieht, warum dann nicht einfach bei Gespraechsbeginn
einen 1 kH - Ton auf die Leitung gelegt, das der Zaehler einmal anzieht
und nicht mehr abfaellt. Na klar, das ging ja auch eine gewisse Zeit, geht
jetzt aber auch nicht mehr so einfach. Bestenfalls stopt man damit seinen
eigenen Zaehler, aber der Erfolg haelt nur bis zur naechsten Rechnung an.
Die fortgeschrittensten Telefonbenutzer der Neuzeit koennten sich z.B die
gebuehrenfreie Notrufnummer des Notrufsystem zu Nutz machen, bzw. die Tatsache,
dass die 0131- Vorwahl zu ebenfalls gebuehrenfreien Anrufen verhilft. Normalerweise
landet man damit ja ins PA Frankfurt. Eine weitere Moeglichkeit besteht
in der Ausnutzung des Automatischen Pruefplatzes der Post selbst: Man waehlt
1177 und im Anschluss die eigenen Rufnummer wobei man die erste Nummer
weglaesst. Auflegen! Nach Leitungscheck erfolgt innerhalb kurzer Zeit der
Rueckruf. Ein Ton von 80 Hertz signalisiert: Alles o.k. deine Anbauten
ans Telefonnetz sind in Ordnung. Kommt ein tieferer Ton von 45 Hertz als
unterbrochener Ton rueber, sollte man seine Anbauten noch etwas ueberarbeiten.
Um beim automatischen Pruefplatz zu bleiben. Die Post bietet gegen entsprechendes
Entgeld- dass Familientelefon an. Dabei gibt es mehrere Telefonapparate
in einer Wohnung. Manche Freaks meinen nun, dasselbe billiger zu bekommen.
Man schliesse einen oder mehrere Telefone an denen man die Klingel entfernt
hat einfach parallel zu a- und b-Leitung des urspruenglich einzigen Apparates.
Doch aufgepasst auch wenn durch das Abklemmen der Klingel bis auf einen
Apparat die Chose nicht mehr anmessbar ist (bei jedem anstaendigen Telefon
trennt der Gabelumschalter den Sprechkreis vom Netz, sobald aufgelegt wird-
es verbleibt einzig und allein der Wecker als Reihenschaltung der Klingelspule
und einem 1 Mikro-Farrad- Kondensor am Netz) bietet ein solches Vorgehen
doch die Gefahr, dass missliebige Familienmitglieder einfach einen der
zahlreichen "Familien"- Apparate abheben und mithoeren koennen . Andererseits
werden dadurch Moeglichkeiten der Konferenzschaltung geschaffen. Aber auf
jeden Fall stellt jeder eigenmaechtige Eingriff in das Telefonsystem einen
Verstoss gegen das Fernmeldeanlagengesetz dar.
Handwerkszeug
Haeufig erwacht ja in einem lebensbejahenden
DFUe-Benutzer der Wunsch nach einem neuen Telefon, zumindest nach einem,
das anders ist, als das vorhandene (womoeglich noch mit Radl...). Gesagt,
getan, schliessen wir unser neues Telebim eben ganauso an wie das alte.
Ja, ganz einfach, solange wir auch bisher nur einen stinknormalen Hauptanschluss
mit einem Apparillo hatten. Dann geht man mit den beiden Anschluessen des
neuen, wesentlich lebensbejahenderen Telefons einfach auf die beiden Klemmen,
auf denen der bisher gebraeuchliche Klapperkasten angeschlossen war. Tja,
soweit, so einfach. Aber was ist, wenn die Post beim Versuch, eine Anlage
mit getrenntem Gebuehrenzaehler, oder eine Kruecke mit zwei Steckdosen
und separatem Wecker, oder was der Telefonprospekt sonst noch bieten mag,
nur einen heillosen Kabelsalat hinterlassen hat? Wie soll sich da ein normaler
und lebensbejahender DFUe-Benutzer noch durchfinden?
Um das geliebte neue Telebim anzukoppeln,
muessen wir rauskriegen, auf welchen Leitungen die Sprechsignale gefuehrt
werden (im Postmund a und b genannt). Dazu basteln wir uns - je nach Geschick
und Laune mehr oder weniger kompakt und wohlgeformt - einen Pruefstift
zusammen. Und nun die Pruefspitzen gespitzt und ran an die Draehte, die
die Post beim letzten Besuch in der Wohnung vergessen hat. Zunaechst einmal
lassen wir den Hoerer noch auf der Gabel rumliegen. Wenn wir die richtigen
Draehtelein ertappt haben, leuchtet die Leuchtdiode 1 auf - ganz klar,
denn im Leerlauf liegt auf den Rufleitungen eine Spannung von ca 60 Volt
an - sobald abgehoben wird, bricht diese Spannung allerdings sinnlos zusammen
und krebst hinford und heropel so in der Gegend von mickrigen 10 bis 15
Volt rum. Die Leuchtdiode 1 geht also beim Abhebeln des Hoerers schlagartig
aus. Nun aber, um uns nochmals genauer zu vergewissern, ob wir nicht irgend
welchen anderen Super-Differential-Wackeldraht-Multidreher- Schaltungen
der gelben Blauroecke aufgesessen sind, druecken wir mit tastaturgestaehltem
Finger flugs unseren Taster - und dies ist der Moment, in dem sich a und
b von allen anderen scheiden: Jetzt muss naemlich als Ersatz fuer die ausgegangene
LED 1 LED 2 aufleuchten.
do while not hinhaut and
cable in uefirst_cable..last_cable]
replace(cable,another_cable);
Dank des Gleichrichters ist es dem Pruefstift
mindestens ebenso egal wie dem Telefon, wie rum man ihn/es anklemmt.
Die teilnehmereigene
Nebenstellenanlage
Achtung: Was hier zum Allerbesten gegeben
wird, darf selbstverstaendlich nur an der postkompatiblen Haustelefonanlage
Ihres reichen Kaugummionkels aus dem Land der Mickymaus oder so gemacht
werden. Und das auch nur dann, wenn selbige keinen Zugang zum bundesdeutschen
Postnetz bietet.
Wenn Ihr Onkel nicht moechte, dass
Sie zum Beispiel ein Zweittelefon oder einen zusaetzlichen Tastenwahlblock
anschliessen, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen, was wiederum ob Ihrer mangelhaften
Englischkenntnisse auf ernsthafte Schwierigkeiten stoesst, so sollten Sie
einige Puenktchen beachten:
Bei Betriebsstoerungen, Beschwerden
(da aber erst nach dem dritten Anruf) wird Ihr Onkel seinen zustaendigen
Messknecht antreiben, und dieses bedauernswerte Objekt als verlaengerter
Arm des personifizierten Neffen Aergerers saemtliche Telefone durchmessen.
Deshalb empfiehlt es sich, die elektrischen Werte des Anschlusses nicht
zu veraendern (hmmm?) oder zumindestens wieder zu korrigieren (aha!). Besonders
wichtig ist, dass das Telefon seine Kapazitaet bei aufgelegtem Hoerer beibehaelt.
Die Normalkapazitaet betraegt 1 mikro Farad.
Werden nun zwei Telefone parallelgeschaltet
(igitt), wird nun nach Adam Riese, Ihr da Ohm und Herren Farad eine Kapazitaet
von zwei mikro Farad erreicht, was absolut verdaechtig wirkt.
Zur Abhilfe gibt es 4 Moeglichkeiten:
-
Aus einem Telefon wird der 1 mF Kondensator
entfernt, resp. der Bimmelmann abgehaengt. Nachteil: Nur das intakte Telefon
klingelt.
-
In beide Telefone wird ein 0,5 mF Kondensator
eingebaut.
-
Sie beantragen bei Ihrem Onkel eine
2. Klingel, die ebenfalls eine Zusatzkapazitaet von 1 mF auf die Leitung
wirft und ersetzen diese durch das zweite Telefon.
-
Sie haengen das zweite Telefon dran
und schalten von Zeit zu Zeit noch so ca. 5 - 100 mF dran. Der Messknecht
versteht die Welt nicht mehr und ergibt sich der Trunksucht.
Achten Sie aber darauf, dass nie beide
Telefone zugleich abgehoben werden (keine Lauscher in der Leitung, im gehobenen
Sprachgebrauch Konferenzschaltung genannt), da sonst der Schleifenwiderstand
von 600 Ohm unterschritten wird, was wiederum schlafende Onkels wecken
koennte. Bei einer eigenen Untervermittlung ist weiterhin darauf zu achten,
dass keinerlei Erdverbindung hergestellt wird.
Wer ausserdem sich nicht von seinem
Grossmuttertelefon aus Bakelit mit Waehlscheibe trennen kann - das Ding
passt einfach besser zum Biedermeiermonitor auf dem Nierentisch, der kann
auch einfach einen Tastenwahlblock in Reihe zum Telefon haengen und ein
Spitzendeckchen drueber legen. Beim TWB 75 gibts sogar Wahlwiederholung.
Um Kabelsalat zu vermeiden - nur Pin 1 und 2 sind interessant.
Aufspueren von
Wanzen und anderen Krabbeltierchen
"A" kennzeichnet eine sehr beliebte
Wanze, die nur waehrend des Gespraechs das Gelaber uebetraegt und deshalb
auch nur in dieser Zeit anmessbar ist. Sie kann aufgespuert werden, indem
man die Spannung U2 mit der Spannung W2 an den Kontakten der Waehlscheibe
vergleicht. Ist die Spannungsdifferenz bei abgehebeltem Lauschknochen etwa
1,5 bis 3 Volt, sollte man sein Telefon etwas genauer in Augenschein nehmen.
Leichter aufzuspueren ist der Typ
"B" mit dem man sogar bei aufgelegtem Hoerer Gespraeche, die im Raum gefuehrt
werden, abhoeren kann. Hierzu misst man einfach den Strom, den das Telefon
bei aufgelegtem Hoerer aufnimmt. Bei ordnungsgemaessem Bimmelmann (jetzt
wirds schwierig,gelle) sollte das Ding 0,00 Milli Ampere verspeisen (Energiesparmassnahmen).
Auch sollte die Leerlaufspannung der Leitung ca. 60 Volt betragen. Ist
dies nicht der Fall, zuerst mal die eigenen Ein-, An- und Umbauten rausrupfen
und nochmal messen. Wenn das Telefon dann immer noch mehr an der Leitung
nuckelt, als vorgesehen, sollte man nach Einbauten Dritter fahnden.
Noch einfacher arbeitet der Typ "C",
die sogenannten Harmoniumwanzen. Sie arbeiten nicht ueber Funk, sondern
direkt ueber die Leitung, indem sie das Auflegen durch ueberbruecken des
Gabelkontaktes verhindern. Normalerweise bestehen die Krabbeltiere des
Typs "C" aus einem frequenzselektiven Schalter und einem gepolten Relais.
Kommt nun ein Anruf, so hoert man nur einen Pfeifton von 200-1000 Hertz
schmertz und denkt womoeglich an einen in der Irre tapsenden Mailboxer.
Doch weit gefehlt, damit aktiviert der doch nicht so Fehlgeleitete die
Wanze, die flugs die Gabelkontakte brueckt. Nun bleibt die Leitung stehen
und alle Gespraeche, die in der Umgebung des Telefons gefuehrt werden,
koennen mitgelauscht werden. Wenn dem Lauscher an der Leitung nun ob des
Gelabers der Geduldsfaden wieder reisst, oder er das, was da in seiner
(koerperlichen) Abwesenheit ueber ihn an unbequemen Wahrheiten rauskommt,
nicht mehr ertragen kann, sendet er einfach noch einen Pfeifton, und die
Wanze legt artig wieder auf.
Um einen solchen Wuzl aufzuspueren,
sollte man nach dem ominoesen Anruf (Pieeeep) den Hoerer am Ohr behalten
und kurz auflegen. Sind dabei nicht die ueblichen Krachgeraeusche zu hoeren,
sollte man das Telefon bei wichtigen Gespraechen besser in den Kuehlschrank
stellen.
BTW - oberhalb des Bodens der Freiheitlich
Basis Demokratischen Grund Ordnung bringt der Besitz eines Wanzentieres
bis zu 2 Jahren Knast, normalerweise ohne Bewaehrung. Anders ist das z.B.
wenn man in deutlich trunkenem Zustand Leute in Autobahnabfahrten plattmacht,
da gibts dann schon eher Bewaehrung....
Etwas gewitzter als diese Lauschangriffsmarschflugkoerper,
die auch problemlos im hauseigenen konspirativen Bastelkeller zusammengeloetet
werden koennen, (dies stellt nur die theoretische Moeglichkeit eines solchen
Tuns das und ruft ganz im Gegenteil dazu auf solchiges auf alle Faelle
zu unterlassen wir werden den Teufel tun und uns aufs Glatteis des neugeschaffenen
Gummiparagraphen 130a wagen) und funktionieren einige Abhoeranlagen der
Firma T&N. Bei ihnen ist auf Bestellung ein Raummikrofon im Tastenblock
integriert. Dieses Mikrofon funkt auf eine (weitere) freie Leitung. Gerade
in Bueros (mehrere Leitungen) ist dieser Typ zu finden. Bei genauerer Betrachtung
stellt man fest, da aus dem Leitungswahlblock 3 Kabel zusaetzlich undefinierbar
hinter einer kleinen Taste, die sich nicht druecken laesst, mit Loch (ca.1,5
mm) verschwinden, und zu einem ECM (fuer die Ingenieure unter den Lesern:
Electret Condensor Mikrofone) fuehren. Dieses Telefon wird nur auf Sonderwunsch
(von wem denn???) installiert und meist an kleineren Nebenstellenanlagen
z.B. 1/3 betrieben. Zum ueberpruefen steckt man einfach einen Zahnstocher
oder einen aehnlichen Gegenstand in dieses Loechelein. Geht er weiter als
4 mm rein, ist das Telefon wanzenfrei. Stoesst man dabei auf eine Membran,
so sollte man SCHWEIGEND nach einem stabileren duennen Gegenstand suchen-
Schraubenzieher o.ae. und koennte dann das Telefon nachtraeglich wanzenfrei
machen. In manchen Faellen ist das erwaehnte Loechelein auch an der hinteren
Seite des Telefons zu finden.
Telefone mit serienmaessigen
Wanzen
Ein Grossteil alle Telefone mit Gebuehrenzaehler
(FeTap 611-?) laesst sich mit einem normalen Langwellenempfaenger belauschen.
Das ganze ist natuerlich nur ein bedauernswerter technischer Zufall. Privatleute
sind kaum betroffen, da praktisch alle Apparate in Behoerden und vor allem
in kleinen bis mittleren Privatunternehmen stehen. Sag einer nochmal, die
Post arbeite nicht schon in der Planung kooperativ mit anderen staatlichen
Stellen zusammen...
Die Fangschaltung
Heute etwas ueber eine meist nuetzliche
(fuer Hacker, DFUe-Fans, Bespitzelte (legal) aeusserst schaedliche) Einrichtung
der Post. Die Fangschaltung dient zum Aufrechterhalten einer bestehenden
Telefonverbindung, bis ein Postler die Leitung bis zum Anrufer verfolgt
hat und die Leitung wieder freigibt. Hauptsaechlich wird sie bei allgemeinen
Notrufnummern eingesetzt, um Leuten, die waehrend des Notrufs umfallen
oder einfach auflegen trotzdem helfen zu koennen. Auch der Privatmann kann
sich so ein Wunderding leisten: Nachdem z.b. ein durch Telefonterror genervter
Postkunde sich fuer ein Vermoegen eine Fangschaltung installieren laesst
waehlt er meist nur eine 2, wenn der Terrorist anruft, wodurch die Verbindung
gehalten wird. Jetzt beginnt der Postler den Anrufer zu ermitteln und stellt
meist nach 3 - 20 min fest, dass der Anruf aus einer Zelle kam. Die Funktion
der Fangschaltung ist jedoch auf einen Ort (Vorwahl) begrenzt und versagt
in den meisten Orten bereits, wenn die eigene Vorwahl vorgewaehlt wird.
Einige Ortsnetze ignorieren leider die eigene Vorwahl. Bei computergesteuerten
Vermittlungsnetzen ist das Ermitteln eines Anrufers noch leichter. Hier
dauert das Ermitteln des "Hilfesuchenden" nur ca.30 sec. Das ist sowieso
wurscht, weil alle Daten der Verbindung ohnehin abgespeichert (Datenschutz,
na und) werden. Wenn sie selbst in den Genuss dieser Fangschaltung gekommen
sind, merken sie das daran, dass sie die besagten 3-20 min. kein Freizeichen
zu hoeren bekommen, aber stattdessen vielleicht unverhofft die Tuerklingel
vernehmen... Ein Entkommen aus einer Fangschaltung ist kaum moeglich ,da
die Leitung, die den Gespraechsstatus uebermittelt, von den beiden anderen,
welche das Gespraech uebertragen, getrennt sind. Ausserdem endet diese
Leitung in der Vermittlungsstelle und geht nicht zum Kunden. Ob das Telefon
abgehoben ist oder nicht, stellt die Vermittlungsstelle durch den Strom,
den das Telefon zieht, fest. Dieser wird durch die Fangschaltung simuliert,
was das auflegen aeusserst erschwert.
Das Geheimnis
des elektr. Mikrofons im Telefon
Wie wohl jeder weiss, gibt es bei der
Post zwei verschiedene Arten von Telefonkapseln. Die veralteten Kohle Mikrofon
und die neuen dynamischen Mikrofonkapseln die bei der Post elektronische
Mikrofone genannt werden, da in ihnen mehr steckt, als man vermutet (doch
mehr dazu spaeter ...) Wenden wir uns einmal der Funktionsweise der beiden
Mikrofone zu. Das Kohle-Mikrofon ist, wie der Name schon sagt, mit Kohlekugeln
aufgebaut, die einen bestimmten Widerstand ergeben. Durch die Schallwellen
kommen die Kohlekoerner in Bewegung, und der Widerstand aendert sich. Beim
normalen Sprechbetrieb ist das zumindest fuer einige Jahre recht brauchbar,
doch beim Akkustikkoppler Betrieb kann es vorkommen, dass sich die Kohle
Koerner verklumpen, da die staendig gleichbleibende Frequenz die Kohlekoerner
nicht mehr 'zerstaeubt'. die hierfuer angebotenen Tricks, wie auf die Seite
legen des Ak's. sind keine ausreichende Hilfe. Doch zum Glueck gibt es
ja die elektronischen Mikrofone der Post ... (kosten uebrigens im Handel
nur ca. 100 Einheiten). Die elektr. Mikrofonkapsel besteht aus einer dynamischen
Mikrofonkapsel und, da eine dynamische Mikrofonkapsel Schallwellen in kleine
Spannungen umwandelt, einer kleinen Schaltung (siehe Abbildung). Diese
Schaltung verstaerkt die geringe Mikrofonspannung und wandelt sie dann
in dem Kohle Mikrofon aehnliche Widerstandsaenderungen um. Mit dieser Schaltung
duerfte jeder richtige Hacker noch mehr Nutzen ziehen koennen, wie z.B.
Einspeisen von Signalen, ohne dass sich was an den kapazitiven 600 aendert.
Digitale Vermittlungsstellen
In den letzten Jahren ging die Post
immer mehr und mehr dazu ueber mechanisch gesteuerte Vermittlungsstellen
durch Digitale zu ersetzen. Hier sieht man fuer die Zukunft eindeutige
Vorteile fuer den Kunden. Nur durch die Einfuehrung dieser digitalen Vermittlungsstellen
ist die geplante bundesweite Einfuehrung von ISDN moeglich. In vielen Orten
gibt es bereits diese Vermittlungsstellen. Aber was fuer den normalen Kunden
eine Freude ist kann fuer einige andere zum Verhaengnis werden. Denn nicht
nur der Kunde, sondern auch die Post erwartet einiges von der neuen Technik.
Bei der Post will man durch die neuen Leistungsmerkmale die Betriebsguete
verbessern, das heisst, Stoerungen und Beeintaechtigungen des normalen
Telefonverkehrs schneller und gezielter beseitigen. Noch hoert sich alles
ganz normal an, aber betrachten wir die Sache doch mal aus der Naehe: Rechnergesteuerte
Anlagen haben ein gutes Gedaechtnis, sie koennen sich merken, wer gerade
mit wem telefoniert, oder wer gerade wen stoert, zum Beispiel durch naechtliche
Anrufe, bei denen dann nur so ein komischer Pfeifton zu hoeren ist. - Und
das im ganzen Bun- desgebiet - Also ist das mit dem Autodial in Zukunft
etwas vorsichtiger an- zugehen. Ein Modem mit Falschwahl ist dann schneller
ermittelt. Aber das ist ja alles noch harmlos, man kann ja auch mal gerne
in Erfahrung bringen wollen, wer denn so alles bei dieser oder jener Mailbox
anruft. (Natuerlich nur Boxen mit Postmodem) Es ist kein Problem, mal eben
alle Anrufer auszudrucken. - Und die muessen ja nicht immer ein Postmodem
haben, aber das weiss die Anlage natuerlich schon lange.- Man koennte auch
auf die Idee kommen, bestimmten Teilnehmern (PAD's oder so) die Telefonnummer
des anrufenden Teilnehmers mitzuteilen, um so evtl. die Berechtigung zu
pruefen. Es waere dann nicht mehr ratsam, mit fremder Kennung vom eigenen
Anschluss aus zu arbeiten,und in der Telefonzelle ist es im Winter auch
nicht immer angenehm. Natuerlich bietet das System noch einige andere Vorteile
fuer die Post, es wird jede Menge Personal eingespart, denn Teilnehmer
werden automatisch und regelmaessig vom System ueberprueft. Unregelmaessigkeiten
auf der Leitung (zweiter Apparat, Modem) werden morgendlich ausgedruckt.
Stoerungen werden viel schneller gefunden. Aber nicht nur diese Vorteile
bietet die neue Technik. Die Leistungsmerkmale der neuen Anlagen bieten
jedem etwas: Impuls- und Tonwahl fuer alle Gebuehrenueberwachung, sperren
fuer bestimmte Nummern, fangen boeswilliger Anrufer, umlenken ankommender
Gespraeche auf die Nummer, unter der man zu erreichen ist. Besetztfaelle
im System kommen nicht mehr vor, 2 Mbit Datenleitungen zu jedem Teilnehmer
moeglich, 64 Kbit zu jedem Telefon (bei ISDN) geraeuschfreie saubere Leitungen
uvm. Aber auch fuer den Hacker tun sich neue Welten auf: Die Post plant
fuer 1988 die einzelnen Vermittlungsstellen ueber das oeffentliche Netz
von zentraler Stelle aus zu betreiben, d.h. Sysopprioritaet fuer jeden,
der das PW kennt!
Einfuehrung ins
nationale und internationale Telefonnetz
Das Telefonnetz hat sich im Laufe der
Zeit von vereinzelten und isolierten nationalen Netzen zu einem internationalen
Netzwerk entwickelt. Inzwischen ist es auch moeglich, von der BRD aus fast
alle anderen Laender per Selbstwaehlverkehr zu erreichen, obwohl in anderen
Laendern das Telefonnetz teilweise ganz anders organisiert ist. So wird
bei uns immer noch das inzwischen technisch etwas ueberholte Impulswahlverfahren
verwendet. Der Waehlvorgang, typisch ueber eine Waehlscheibe eingeleitet,
schliesst periodisch die a- und b- Ader der Telefonleitung kurz, und in
der Vermittlung tackert ein Dreh- oder Hub-Drehwaehler seinen Kontaktarm
an die gewaehlte Leitung.
Uebersetzungstabelle:
Ziffer 1 --> 1 Impuls
Ziffer 2 --> 2 Impulse...
...
Ziffer 0 --> 10 Impulse
Damit ist aber das Repertoire noch lange
nicht erschoepft. 11 Impulse halfen vor einiger Zeit, als der Selbstwaehlfernverkehr
noch nicht so selbstverstaendlich war, ins gerade aufgebaute Fernnetz.
Heute landet man damit in der sog. 2. Fernebene, das ist ein zweites Fernvermittlungsnetz
analog zur ersten, mit 10 Pulsen erreichbaren Ebene. Ergo die Null der
Vorwahl weglassen, dafuer 11 Pulse rausgeben, und schon ist die vorher
noch belegte Fernverbindung frei. Mit 12 Impulsen ist etwas Vorsicht angeraten,
das schicken naemlich die Telefonzellen, wenn man den speziellen Notrufhebel
umlegt, als Einleitung und hinterher eine 4 stellige Zahl, die den Standort
der Zelle angibt. 13 Impulse haben auch wieder etwas zu sagen (bloss was
??). In anderen Netzen (am bekanntesten das, oder genauer die, amerikanischen
Netze) funktioniert das Waehlen nicht mehr ueber Impulse, sondern ueber
Tonfrequenzen (Touch Tones). Der Vorteil ist ein schnellerer Verbindungsaufbau.
Erst mit dem Frequenzwahlverfahren hat das Waehlen per Tasten einen wirklichen
Sinn. Die kann jeder Besitzer eines Tastentelefons bestaetigen: Tippt eine
laengere Rufnummer ein, und die erste Zeit nach dem Waehlen hoert Ihr bloss
mal das Rattern der Waehler. Denn hierzulande wird auch bei den Tastentelefonen
die Ziffer wieder in eine Impulsfolge umgewandelt. Ausnahmen sind die wenigen
Inseln in der BRD, in denen das EWS (Elektronisches Waehl System) seinen
Probebetrieb aufgenommen hat. Beispiel ist der Muenchner Stadtteil Neuperlach
(nicht umsonst ist dort auch ein Grossteil von Siemens beheimatet). Auf
jeden Fall wird in diesen TouchTone (TT) -Netzen die gesamte Information,
die die Vermittlung irgendwas angeht (Telefon aufgelegt/ abgehoben, gewaehlte
Ziffern etc.) ueber Frequenzen uebertragen. Damit nun nicht jeder x-beliebige
Pieps auf der Leitung wieder irgendwas ausloest, werden immer zwei Toene
zugleich uebertragen:
Freq. 1 Ziffern
-------------------------
697 1 2 3
770 4 5 6
852 7 8 9
941 * 0 #
-------------------------
Freq. 2 1209 1336 1477
Und mit diesen Frequenzen gab es einen
der beruehmtesten Hacks in der Geschichte von Ma Bell, der amerikanischen
Telefongesellschaft: Eine Cornflakes-Firma legte ihren Fruehstuecksbroeseln
als Webegag ein kleines Pfeifchen bei, das -guenstiger Wink des Schicksals
oder war da bei der Pfeifchenfirma ein Unbekannter, der der Menschheit
einen Dienst erweisen wollte - genau die Frequenz pfiff, die in der Vermittlung
den Gebuehrenzaehler ausser Gefecht setzte. Doch zurueck zum deutschen
Impulswahlsystem: Findige Leute bekamen heraus, dass sich die passenden
Impulse (60 ms AN, 40 ms AUS, nominal 10 Impulse/s, meist 20 und mehr moeglich)
bei einiger Uebung auch durch Rumhaemmern auf der Gabel erzeugen lassen.
Dies ist einerseits praktisch bei abgesperrten Telefonen, bei denen die
Waehlscheibe/ Tastatur gesperrt sind, andererseits haben auf diese Weise
auch einige Leute geraume Zeit aus den alten Muenztelefonen umsonst anrufen
koennen. Geht inzwischen nicht mehr, da die Apparate jetzt einen Stossdaempfer
an der Gabel haben, der verhindert, dass man die erforderliche Taktfrequenz
drauf kriegt.
Das Geheimnis
der Waehlimpulse
In Hackerkreisen wird haeufig die Frage
diskutiert, was passiert, wenn man mehr als 10 Tacks waehlt. Auch in der
B.H.P. ist zu diesem Thema schon mal etwas erschienen. Die meisten bisherigen
Infos zu diesem Thema waren aber leider falsch. 11 Tacks bewirken keine
freie Leitung beim Ferngespraech, sondern eher das Gegenteil, und auch
was der CCC behauptete, 13 Tacks und mehr wuerden eine Bedeutung haben,
sind falsch.
Unsere Behauptung laesst sich einfach
am Aufbau eines Waehlautomaten begruen- den:
Ein Waehlautomat besteht im wesentlichen
aus 112 Kontakten, die auf einem Kreis angeordnet sind. Einen Kontakt koennen
wir direkt wieder abziehen, das ist die Anfangs- und Endstellung. Es bleiben
also noch 111 Kontakte uebrig. Ein weiterer Kontakt (oder auch Ausgang
genannt) ziehen wir fuer den 'Pruefschritt' ab (auf diesen wichtigen Schritt
werden wir spaeter noch genauer eingehen). Es bleiben also noch 110 Kontakte
(Ausgaenge) uebrig. Diese 110 Ausgaenge teilen wir folgendermassen auf:
9*10 + 1*20 = 110 (oder?) d.h. fuer
die Ziffern 1 bis 9 stehen jeweils 10 Ausgaenge zur Verfuegung und fuer
die Null (bei der Post sind das uebrigens 10 Impulse) stehen 20 Ausgaenge
zur Verfuegung. Die 20 Ausgaenge fuer die Null wurden geschaffen weil in
der Richtung 'Null' (sprich Ferngespraeche) mehr Verbindungen stattfinden.
(damit kann ja auch mehr Geld gemacht werden).
Beispiel: Waehlst Du z.B. eine 3,
dann stehen Dir 10 Ausgaenge (hinter jedem Ausgang befindet sich eine Leitung)
zur Verfuegung. Es wird nun automatisch eine freie Leitung (Ausgang) gesucht.
Wird keine freie Leitung gefunden, so bekommst Du besetzt. (ca. 5%). Waehlst
Du nun aber eine 'Null', wird aus 20 Leitungen eine freie gesucht. Wenn
Du nun 'elf' Tacks (Impulse) waehlst, so landest Du zehn Ausgaenge hinter
der null, also in der Mitte (weil wir bei der null ja 20 Ausgaenge haben).
Es werden also nur noch 10 Leitungen auf eine freie abgesucht und die Wahrscheinlichkeit
eine Freie zu finden ist geringer!
Waehlst Du nun aber 12 Tacks, so
landest Du hinter der Null beim 111. Kontakt (9*10 + 1*20 +1) auf dem 'PRUeFSCHRITT'.
Auf dem Pruefschritt ist ein sogenannter
PZIS (Pegel-Zaehl-Impuls- Sender) zu erreichen. Dieser sendet nun einen
800Hz Ton. (Diesen koennte man irrtuemlicherweise fuer einen Carrier halten).
Waehlt man nun eine 1 bis 11 nach, so wird der "Carrier" lauter. Waehlt
man nun aber eine 'zwoelf', so verstummt der Ton und es werden 10 Zaehlimpulse
gesendet. (2.30DM minus 1%)
Noch mehr Tacks haben nun gar keinen
Sinn mehr, denn bei 13 Tacks ist man wieder auf der '1'. Wenn man also
endlos 'Tacks'erzeugt, so dreht sich der Waehlautomat immer schoen im Kreis.
Nach 5 Minuten geht dann eine rote Lampe an, und dann bekommt man saftig
Aerger... uebrigens gibt es noch weitere solcher 'Geheimnummern' versuch
doch mal: 013... damit prueft die Post z.B. die Zeittakte bei Ferngespraechen
(U.S.A.) u.s.w..
Wahlwiederholung
bei Tastenwahlapparaten
Dieser Hinweis
ist fuer alle Leute, die einen Tastenwahlapperat ohne Wahlwiederholung
rumstehen haben und mehr daraus machen wollen: Mann/Frau nimmt seine rechte
Hand und drueckt gleichzeitig die Tasten 3, 5 und 7 nieder. Jetzt schoen
langsam die Hand entspannen und nicht traurig sein falls sich nichts getan
hat. Sind hingegen alle anderen Tasten des Ziffernfeldes in der Versenkung
verschwunden, so ist der Tastwahlblock fuer Wahlwiederholung vorbereitet.
Sollte Interesse an dieser Fingerkuppen schonenden Hilfe bestehen, so oeffnet
man nun den FeTap (das ist natuerlich nur bei Teilnehmereigenen nicht amtsberechtigten
Apperaten erlaubt !!!) und den Tastwahlblock. Unter der (#)-Taste befindet
sich ein kleiner Plastikkeil der das Niederdruecken verhindern soll. Dieser
wird entfernt und das Telefon wieder zusammengebaut. Natuerlich darf der
so veraenderte Telefonapperat nicht mehr an das oeffentliche Netz angeschlossen
werden - wir wollen der Post doch nicht die Gebuehren fuer zusaetzliche'
Dienstleistungen vorenthalten.
Spass mit dem
Telefon
Man moechte es
gar nicht glauben: Man kann mit dem Telefon auch ohne irgendwelche Gebuehren
eine Menge Spass haben. Als Beispiel folgen nun einige Ansagen, die alle
dasselbe bedeuten, sich aber trotzdem sehr unterschiedlich anhoeren.
Die bekannteste
Ansage duerfte wohl das gute alte 'Kein Anschluss unter dieser Nummer'
sein, das einem - typisch deutsch - kurz mitteilt, dass die gewuenschte
Nummer nicht existiert, z.B. 0815 - 4711. In Muenchen reicht es schon,
wenn man die Ziffern 2 und 5 waehlt.
Eine der schoensten
Ansage bietet der hohe Norden. Versucht mal die Nummer 04567.
Anders sieht
es hier im Ausland aus, wo man je nach Land von den verschiedensten Sprechern
informiert wird, dass man eine falsche Nummer erwischt hat:
001212 1234567
USA/New York
001213
1234567 USA/Los Angeles
009626 123456
Jordanien/Ammann, sehr laut, man beachte die originelle
Aussprache des Englischen.
009662
123456 Saudi-Arabien
0021821 123456
Libyen
002601
123456 Sambia
00822
123456 Rep. Korea
008865
123456 Taiwan
0054328 123456
Argentinien
005631
123456 Chile
00506
123456 Costa Rica
00503
123456 El Salvador
Und zur
Krnung des Ganzen eine Nummer in Tahiti, wo man - na ja, probiert
es selber aus...
00689 12345
Europa:
00354 6 123456
Island, Ansagen auf Islaendisch, Englisch und Deutsch
Suedamerika:
00502 33 123
Guatemala
0057 61 1234
Kolumbien
00595 86 123456
Paraguay, (leider keine Ansage)
Suedasien:
0061 8 12345
Australien (Das ist scheinbar eine Digitalaufzeichnung
(ca. 1KBit/sec), die Ausis haben aber noch hoerbare
Schwierigkeiten.
0062 711 1234
Indonesien
0063 47 1234
Philippinen (aeusserst schnuckelig)
Ganz interessant
ist auch das Kinoprogramm von Lichtenstein:
0041 75 123
(kostet aber leider was)
0081/131/5364
unter dieser Nummer ist die japanische Zeitansage zu
erreichen
Schon mal James
Bond waehrend seiner Mission in Kiew angerufen ?
007-007
Auch eine neue
Japannummer ist zu vermelden:
00811555555
Und wer
unbedingt Bush seine Meinung ueber Star Wars verklickern
will,
kann ja direkt
im White House anrufen:
001/202-456111414
Urheber unbekannt
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